
D1 Boys gehören zur Elite des Bezirks
Aufstieg in die höchstmögliche Liga und Viertelfinaleinzug gesichert
Da haben sich die Spieler doch zu Weihnachten glatt selbst beschenkt mit dem Aufstieg in die Bezirksoberliga sowie dem Viertelfinaleinzug im Bezirkspokal. Aktuell läuft es wie am Schnürchen bei unseren D1 Boys. In der vergangenen Woche sicherten sie sich mit einem Sieg am Mittwochabend gegen Gröbenzell-Olching den Einzug ins Viertelfinale des „Allgäusport-Bezirkspokals“ sowie mit 2 Siegen im letzten Ligaturnier des Jahres 2019 den Aufstieg in die Bezirksoberliga – die höchstmögliche Liga im D-Jugendbereich. Allgemein läuft es einfach rundum gut für das Team vom Trainerquintett Zirngibl/Kraus/Kühn/Walk/Kilzheimer.
32:27 Pokalsieg gegen HSG Gröbenzell/Olching
Vorab: der Auswärtssieg am Mittwochabend war für die Ammerseeboys verdient, wenn auch die Fehlerquote sehr hoch war.
Die Voraussetzungen in der Olchinger Halle an der Heckenstraße waren nicht gerade optimal: der Boden glich einer wie auf vielen Christkindlmärkten beliebten Eisfläche; festen Stand suchte man vergeblich. Schnelle Tempowechsel waren dadurch kaum möglich. Ein kleiner Exkurs wie man seine Sportschuhe richtig entstaubt war da notwendig bevor es in die Partie ging.
Zwar mit klarer Kommunikation in der Abwehr, jedoch mit zu wenig körperlichem Engagement ging man in der Anfangsphase zuwerke. Die körperlich sehr starke Rückraumachse der Olchinger war von Anfang an bis zum Spielende das größte Problem. Oftmals stiegen die „Hünen“ von 10 Meter ansatzlos hoch und trafen dabei häufig ins Tor – noch häufiger (glücklicherweise) die Latte. Schnell lag man nach 4 Minuten mit 2:4 zurück. In der Folgephase konnten vor allem Magnus Walk auf der Mitte mit starken Kreisanspielen und Maxi Schiller mit sicheren Abschlüssen von der selbigen Position überzeugen. Die offene 3:3 Deckung des Gegners überwand Vincent Steiner von der rechten Seite mit gekonnten Überziehern und gutem Entscheidungsverhalten in der Folgeaktion. Sichere Abschlüsse fand auch Mohammed sowohl von der Rechtsaußenposition, sowie als Einläufer vom Kreis. Dank eines Zwischenspurts konnte man sich einen 17:12 Vorsprung bis zur Halbzeit erarbeiten. Beim Pausentee erinnerten die Coaches das Team an die eigenen Stärken: Abwehrarbeit im Verbund sowie Durchsetzungsvermögen im Tiefenraum. Zu Beginn der zweiten Hälfte offenbarte sich jedoch die nächste Baustelle: die zweite Welle nach teilweise starken Ballgewinnen endete mit Fehlpässen im Transport, die der Kontrahent zu nutzen wusste. Plötzlich stand es nur noch 20:18. Die jungen Spieler wurden nervös. Gut, dass man noch ein Team-Timeout zur Verfügung hatte. Hier wurde das Team nochmals neu eingestellt und auf die Schlussphase und die offensive Manndeckung eingestellt. Ab jetzt konnten die Ammersee-Boys im „Parteiball“ glänzen und sich durch Bewegung ohne Ball auszeichnen. Ein Sonderlob gebührt Josef im Tor, der gerade in der Schlussphase einige starke Paraden aus Nah- und Ferndistanz zeigte und somit die Fehler der Abwehr ausbügelte.
Am Ende steht ein 32:27 Auswärtserfolg für die TSV’ler, der leider über die gesamte Spieldauer auf der Kippe stand. Zwar wussten die Spieler durch Tempospiel zu überzeugen, die Fehlerquote in den Folgeaktionen war jedoch deutlich zu hoch. Gegen einen spielerisch stärkeren Gegner hätte diese Leistung womöglich nicht ausgereicht. Aber man soll ja nicht alles schlecht reden: die Jungs haben den Einzug ins Viertelfinale klargemacht! Dort warten dann die „Panther“ vom TuS Fürstenfeldbruck.
Auswärtsspieltag in Olching
Zusammenfassend blieb das Team in beiden Partien hinter den eigenen Möglichkeiten zurück, bewiesen am Ende jedoch großen Kampfgeist sowie Siegeswillen und kompensierten zwei personelle Ausfälle im Vorfeld des Turniers.
Herrsching – Landsberg 24:11 Sieg
Vor der unorthodoxen Spielweise der Lechstädter warnte das Trainerduo Walk/Kilzheimer in der Vorbesprechung. Das Team aus Landsberg stellte ihre beiden großgewachsenen Spieler an den Kreis und spielte diese aus einem eher statischen Angriff mit hohen „Bogenlampen“ an. Glücklicherweise aus Herrschinger Sicht, konnten die beiden Spieler ihren körperlichen Vorteil nicht immer zum Torerfolg nutzen und setzten phasenweise unplatzierte Würfe. Im Gegenzug konnte das Ammersee-Team ebenfalls nicht überzeugen; eine ungewöhnlich hohe Fehlwurfquote verhinderte ein leistungsgerechtes Davonziehen, weshalb es zur Halbzeit lediglich 6:3 stand. Im zweiten Durchgang schaffte es das Team sich zu steigern, wenn auch die Menge an Fehlwürfen deutlich zu hoch war. Insgesamt dominierte das Team jedoch die zweite Halbzeit und gewann die Partie nach Toren verdient 15:8 und nach Torschützen 24:11.
Herrsching – Gröbenzell-Olching 29:24
Das Team erwischte einen klassischen Fehlstart: nach drei Minuten lag man mit 1:4 hinten. Für das junge Team ein Novum, wo man doch meist, auch in knappen Spielen, das Zepter zu Spielbeginn selbst in die Hand nahm. Man lief über die gesamte Spieldauer einem Rückstand hinterher. Auch eine frühe Auszeit änderte nichts an der aktuellen spielerischen Situation. Bis zur Halbzeit verkürzte man auf 9:11, wobei man aufgrund der recht harten Abwehrspielweise des Kontrahenten kurzzeitige Ausfälle zu kompensieren hatte. Innerhalb von zwei Minuten mussten 4 Spieler aufgrund kleiner Beschwerden ausgewechselt werden. Der Schiedsrichter ahndete die Fehlgriffe der Gröbenzell-Olchinger, sodass am Ende sicherlich ein Lerneffekt für die jungen Spieler stattfindet.
Eine klare Ansprache der Trainer gab dann den Ausschlag für die zweite Hälfte: es gibt zwei Möglichkeiten wie man die Partie nun weitergestalten kann. Entweder man lässt sich von der Körperbetontheit abschrecken oder man setzt auf die „Jetzt-oder-nie“ Mentalität. Die Spieler setzten aus eigenem Antrieb auf das zweite Konzept, welches sich als Erfolg erwies. Mit vielen Emotionen agierte das Team sehr engagiert gegen die offensive 3:3 Deckung des Kontrahenten. Im Angriff taten sich besonders Magnus Walk sowie Hannes Berge auf der Spielmacherposition mit starken Durchbrüchen hervor. In der Defensive agierte Maxi Schiller nach einer taktischen Umstellung umsichtig und konsequent auf der Vorne-Mitte Position und hielt die gegnerischen Torschützen in Schacht. Mit richtig starken und wichtigen Paraden hielt Keeper Josef Kuapana das Team in Schlagdistanz. Die beiden letzten Tore zum Ausgleich innerhalb der letzten 50 Sekunden setzten Maxi Schreiber von Rechtsaußen sowie Tobias Zink von der linken Seite mit einem eigenen Ballgewinn in der Defensive sowie Sprint im Gegenstoß. Als der Wurf dann unhaltbar im Winkel des gegnerischen Tors einschlug, gab es auf dem Feld und Bank kein Halten mehr. Das Team hatte sich selbst aus einem Tief herausgekämpft und mit einem deutlichen 5-Tore Erfolg dank der Torschützenregelung belohnt.
Die Mannschaft weiß nun, dass sie sich auch in schwierigen Situationen aufeinander verlassen können und vermeintlich verlorene Spiele noch gewinnen kann. Einfach schön im Handballsport, dass sich innerhalb weniger Momente ein Spiel drehen kann.
Fazit
Jetzt steht erstmal eine kurze weihnachtliche Pause an, bevor die Vorbereitung auf die Rückrunde in der Bezirksoberliga, die „Elite-Liga“ dieser Altersklasse, ansteht. Das Team ist jedenfalls heiß die Lorbeeren des Erfolgs zu ernten und auch in der Rückrunde Siege zu feiern. Leicht wird dies nicht, da fortan nur noch Spiele gegen starke Gegner folgen. Mit dem gezeigten Maß an Engagement und Einsatzwille darf sich das Zuschauerumfeld auf emotionale und spannende Spiele freuen.
Die Gegner in der Rückrunde lauten:
TuS Fürstenfeldbruck
SG Kempten-Kottern
JSG Ottobeuren-Memmingen
sowie dem Relegationsgewinner aus dem Duell zwischen TSV Gilching – HSG Dietmannsried-Altusried (Termin 21.12. in Gilching)